Am 30.Juni 1960 konnte Patrice Lumumba die Unabhängigkeit der ehemals belgischen Kolonie Kongo ausrufen. Aus diesem Anlass hatte der ACOTHÜ e.V. vergangenen Samstag zu einer Feier in den Ver.di-Jugendklub "Filler" eingeladen. In einer einleitenden Rede zog Ngisa Luvunga - Präsident des Vereins der Kongolesen in Thüringen - eine traurige geschichtliche Bilanz. Die Machtübernahme Joseph Kabilas nach der Ermordung seines Vaters in diesem Jahr hat der Unterdrückung der Menschenrechte, der Ausplünderung von Bodenschätzen und dem Bürgerkrieg kein Ende gesetzt.
Truppen aus Ruanda, Burundi und Uganda sind in das Staatsgebiet des Kongo eingedrungen und kämpfen auf der Seite der Rebellen gegen die derzeitige Regierung, der Truppen aus Angola, Namibia sowie Simbabwe zur Seite stehen.
ACOTHÜ e.V. beklagt das Desinteresse der deutschen Öffentlichkeit an diesem Konflikt und fordert:
Keine Waffenlieferungen an Ruanda, Burundi und Uganda
Diplomatische Bemühungen zur Beendigung des Krieges
Rückzug fremder Armeen aus dem Kongo
Schaffung eines Tribunals zur Verurteilung ihrer Kriegsverbrechen und der ihrer Verbündeten im Kongo
Politischer Druck auf die Kabila-Regierung, um einen Dialog mit allen politischen Kräften zu beginnen und eine reelle Demokratie auf den Weg zu bringen.
Die Vision Patrice Lumumbas von einem vereinten und freien Kongo, in dem Schwarze und Weiße in Frieden leben können, muss endlich Wirklichkeit werden.